09.10.2011

DSDS-Jury-Casting

Tjaa, und das war er, der große Tag, den ich so gern mal erleben wollt :). Und ich bereue nichts *lach*. Dass ich net weiterkomm, hab ich ja im Grunde schon gewusst *G*. Ich wollt vor die TV-Jury, und das hab ich jetzt auch da geschafft, damit is das Thema Casting-Live-Recherche abgeschlossen :D.

Ich war auch bis zum Weg die Treppe zum Casting-Raum nicht ernsthaft nervös... Ich red mir das zwar die ganze Zeit morgens vorher immer ein, weil ich denk, ich MUSS doch nervös sein, aber ich war bis zum Schluss gelassen... Ich wusste ja, was auf mich zukommt. Ich hatte den ganzen Tag keinen Moment der Überraschung... Gut, ich war ja von Popstars irgendwo vorbereitet, ganz abgesehen von den Recherchetätigkeiten...

Morgens gab's jedenfalls erst mal noch Frühstück im Mces, Starbucks hat leider nix Gscheites hergegeben... Dann gemütlich zum Palais gefahren... Das Team macht die Hausaufgaben, muss ich bemerken, die haben mich sofort mit Namen begrüßt. Und gleich mal abgetastet. Man könnte ja ne Knarre für den Bohlen dabei haben. Tcha.

Dann erst mal drei Stunden warten und mich köstlich über einen Mister "Entertainer" im Checker-Style amüsieren, der nur kam, weil er das Casting fürs Supertalent verpasst hatte und soo gern im deutschen TV Erfolg hätte... Dafür tackert er sich die Haut und sprüht sich Pfefferspray ins Gesicht, was er wegen der Sicherheitsmaßnahmen sowieso net durfte. Das mit dem TV klappte ja auch, er durfte vor die Jury und nur mit Unterhose und Fliege bekleidet durch den Palais laufen. Glückwunsch, das wünsch ich mir doch fürs Leben :).

Ganz witzig, die Moghaddam is bei den Castings anscheinend auch schon mit dem Team unterwegs... Und das Weib is noch nerviger als ich es je beschreiben könnte... Lumi: Ich sag nur, Augen geschminkt und knallpinke Lippen..... Wie war das, für eins entscheiden... Jedenfalls hab ich auch dieses Interview (eins von... lass es sechs gewesen sein) freundlich grinsend überstanden *G*. Dann durft ich noch mal nachdenklich in die Ferne starren, um den Brunnen im Palais spazieren, noch mehr nachdenklich in die Ferne starren, wieder warten und nachdenklich in die Ferne starren. Wenn man aufs WC, muss man sich abmelden, wenn man wieder zurückkommt, auch. Rauchpausen sind nicht. Essen kann man sich im Café Central bestellen, wenn man die Kohle hat.

Dann kam noch ne letzte Einweisung fürs Casting selbst von ner sehr lieben Dame, was man so am besten sagen sollte vor der Jury, was so interessant wäre... Die vom Team sin da eigentlich wirklich bemüht *grübel*. Könnt sich die Jury was von abschneiden. Die fand das mit dem Schreiben auch soo toll, das soll ich unbedingt erzählen, dann hat sie noch drüber gequatscht, dass sie auch schreiben würd... Total nett und natürlich. Gibt auch noch normale Leut in dem ganzen Wahnsinn. Mein persönliches Assistenzleitungs-Eichhörnchen an dem Abend war übrigens blond, ansonsten war die Ähnlichkeit frappierend, der Produktionsleiter hatte mehr was von nem Security mit dem Eisblick *hust*. Ich kann in meinen Storys gar net so viele Stereotypen beschreiben, wie da rumlaufen...

Joah, dann ging's die Treppe rauf vor den Raum hin... Da kommt dann die Nervosität doch n bissl... Vorm Raum noch mal rumlaufen, nachdenklich in die Ferne starren, gegen die Wand lehnen und in die Kamera säuseln, dass man nervös is. Und ab rein...

Eigentlich wollt ich mich ja vorstellen. War nicht. Bruce nervte, bevor ich den Mund mehr als halb offen hatte. Warum ich so rumlaufe. Ich erklärte es brav und machte einen neuerlichen Versuch, mich vorzustellen.

Ging nicht. Dieter nervte. Warum ich mich denn, wenn ich Gothic mögen würde, nicht weiß anmalen würde. Meine Erklärung, dass ich mit Schubladen net so kann, wurde wohl nicht verstanden oder gemocht, jedenfalls begann er daraufhin von irgendeiner Goth zu erzählen, die er bei einem anderen Casting mit Kinderwagen gesehen hätte... Ich begann mich zu langweilen.

Irgendwann durfte ich dann doch mal sagen, wer ich bin und was ich so mach. Dieter meinte, sein Internet braucht er bloß immer an- und abstecken, wenn es nicht funktioniert. Ich langweilte mich. Bruce meinte, er wäre gespannt aufs Singen.

Ich durfte singen. War nicht so gut. Stimme weg, von der Strophe falsch in den Refrain gewechselt. Merke: Nicht vom Team bequatschen lassen, das Lied zu singen, das dir schon mal Pech gebracht hat, und wenn es am Vortag noch so gut gelaufen is. Wurscht. Ich wollt ja nie professionelle Sängerin werden, ab dem Recall wär sowieso Schluss gewesen.

Natalie meinte, n anderes Hobby wär besser für mich, und es wär nicht gut gewesen. Dieter meinte, das wäre untertrieben und wollte sichtlich drauflos hauen. Ging nicht, nach dem ich freundlich lächelnd meinte, das wäre völlig okay.

Ach so, mein ganz persönlicher Bohlen-Spruch kam natürlich auch noch. Der lautet dann etwa so, wenn man keine andere Angriffsfläche bietet.

"Wo kommst du noch mal her?"

"Innsbruck. Wo du skifahren gehst."

"Wärst du mal dort geblieben."

Ich verkniff es mir mühsam, ihn daran zu erinnern, dass er den Kalauer schon ein halbes Dutzend Mal gebracht hat. Ich will ja nicht in die Flop Ten. Ich wünschte den dreien einen schönen Tag und ging. Dieter murmelte noch irgendwas, das ich net mehr verstanden hab und das ich auch net zu hören brauchte. Vielleicht sieht man's im TV. Mal schauen.

Da bin ich diesmal eigentlich relativ ruhig. Für die Flop Ten reichte meine Angriffsfläche nicht, und mit nem kurzen Ausschnitt von nem verpatzten Vorsingen kann ich leben. Ich weiß, dass ich im Amateurbereich ganz gut sing, mehr brauch ich net. Öffentlichkeit is net meine Welt, schon allein, weil ich jedes Vorsingen vor Nervosität versau. Es war ein Abenteuer, es war aufregend, und jetzt isses vorbei.

Jetzt sitz ich im Zug nach Hause, hab meinen Bericht abgegeben, schmunzel ein wenig über mich selbst und werd mich jetzt endlich dem überfälligen Probelesen des letzten Teils widmen. Da will was veröffentlicht werden. Die Schreiberei is die ruhigere, gesittetere Welt, wo ich mich vor niemandem zu verstecken brauch. Real Life Recherche hab ich jetzt jedenfalls genug gehabt *G*.

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